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Schwedenreise Sekt. Bern

Jaggi Philipp 03.06.2019

Schwedenreise 2019 der Sektion Bern  03. - 09. Juni 2019

Die Reise stand ein Bisschen unter dem Motto „Legenden besuchen, andere Legenden abtreten lassen“….

Es war schon lange im Sinne des Schreibers, eine Schwedenreise für die Berner Sektion zu organisieren, da er oft in Trollhättan für SAAB tätig war (Schulungen für die schweizer Saab Händler aufzubauen).

Da diese Tätigkeit, wie auch die glorreiche Marke selber eher der Vergangenheit angehören, war es an der Zeit, den 1,5- bis 87-jährigen Klubmitgliedern einige Kultstätten zu zeigen. Umso mehr, als der bisherige Präsident, Bart Peeters abdankte und der jüngeren Generation – in persona Alex Wenger – den Sitz freiräumte. The president resigns, long live the president.. 

                   Links Bart mit Sohn, rechts Alex und Belinda mit Sohn.

                   

 

Was für ein glücklicher Zufall, dass gleichzeitig das Museumsfestival in Trollhättan angesagt war. So flog die Delegation unter meiner Führung denn Anfangs Juni 2019 über Kopenhagen nach Göteborg.

Die schwedische Hafenstadt zeigte sich wettermässig von der guten Seite und liess eine Stadtbesichtigung mit den offenen, flachen „Paddan“-Booten zu. (Wer erinnert sich nicht an diesen Namen eines legendären SAAB-Versuchsträgers..)

Marine-Schiffsmuseum, Utkiken-Aussichtsturm, gemütliches Haga-Altstadtviertel und nicht zuletzt ein Essen auf dem Deck eines alten Viermaster-Schoners boten unvergessliche Eindrücke.

                     

Anderntags der Besuch des Volvo Museums könnte schon fast als Frevel aufgefasst werden, entpuppte sich aber als ganz interessante Sammlung inklusive altgedienter PWs, Lastwagen, Baumaschinen und sogar eines SAAB Viggen Militärjets! (mit Volvo Triebwerk, na so was...)

                                      

Mittels zweier Kleinbusse traten wir dann am 3.Tag die kurze Reise in die Stadt der Saabs inmitten der Trollen-Wälder an. Im Schlepptau übrigens der 9000er der Neupräsidentialen Familie Belinda, Alex und (Bébé) Liam Wenger. Der grüne V6-Repräsentant unseres Automobilclubs hatte den ganzen Weg aus der Schweiz (durch etliche zusätzliche Länder) tapfer unter die eigenen Räder genommen!

Trollhättan bot, soviel wusste ich von früheren Reisen, viele technische Attraktionen: Historische und aktuelle Schleusensysteme, Hebe- und Klappbrücken, grosse Götakanal-Frachtschiffe und natürlich das SAAB Werk.

 

                       

 

 

Trotzdem kam die Geselligkeit nicht zu kurz, etliche Open-Air Cafés luden zur Erfrischung (der Sommer 2019 hat’s ja temperaturmässig so ziemlich in sich) Ein Highlight war sicher für viele von uns auch die Abendfahrt auf das Halleberg Hochplateau, wo sich Elche tummeln – nur leider gerne ganz unter sich. Ein schöner Zufall, dass sich eine hübsche grosse Elch-Madame direkt am Wegesrand fotografieren liess und dabei nicht etwa scheu abwanderte.

 

 

                                   

 

 

 

 

Viele Spaziergänge durch die Kleinstadt und entlang der vielen Fluss-Arme der Göta erfreuten Fitness und auch das Natur-Herz: Die Schweden haben eine lange Tradition im Ranken von Legenden und Mythologien – eben zum Beispiel jene der Waldwesen, der Trollen.

Als dann Donnerstag die ersten neuzeitlichen, PS-starken Trolle im Vorfeld des Saab-Museums-Festivals auftauchten, taute dann sicher auch der letzte lauf-mufflige Saabfan auf! Was für ein herrliches Röhren und Turbo-Pfeiffen! Ein Besuch des Saab-Museums (in den früheren Fabrikationshallen der Nohab-Lokomotivfabrik) war vor der grossen anreisenden Masse anzuraten und bescherte einfach herrliche Impressionen.

 

 

 

 

Der erste und der letzte Saab, die Talladega-Autos, sämtliche historischen Baureihen, das „Bilmuseum“ ist einfach eine Wucht und deshalb wirklich unterstützungswürdig!

Freitag bis Sonntag war dann schon fast Halli-Galli im Provinzstädtchen angesagt: tausende von Fans mit oder ohne eigene Saabs bevölkerten die Gegend rund um das Museum. Den eigenen Eindrücken nach waren wohl fast alle existierenden NG 9-5 in Trollhättan versammelt – die letzte meiner Kursaktivitäten, das letzte neue Modell! (das amerikanische Cadillac Derivat 9-4X ein bisschen frech ausgeklammert).

Ebenso Freude machten aber auch die vielen pet-pet-pet-röööööööö… 2-Takter! 

                

Recht erstaunlich: In Schweden gibt’s eine grosse Szene von Liebhabern verottender Autos: Fast nur noch aus Rost bestehende 900er (aber konserviert und immatrikuliert!), mit Moos und Steinflechten bewachsene 95er, hmm.. Komplette Customized-Umbauten und enorm viele Tuning-Autos rundeten die Ausstellung ab.

Reichlich überfüttert mit unglaublichen Mengen an kultigen Schweden-Autos aber auch mit langsam verschlechterndem Wetter, war dann am 7.Tag wieder die Rückreise angesagt. Glücklich über die sanft abgelaufene Stabs-Übergabe und die Harmonie des Norden-Trips trafen wir alle sonntagabends wieder wohlbehalten in der Schweiz ein.

Juhu, der nächste Tag war dann auch noch der arbeitsfreie Pfingstmontag

 

Philipp Jaggi, Schreiberling und ex Vize